Von Jungschar bis Johanniter: Das ist mein Ehrenamt!

Menschen erzählen in vier kurzen Videos von ihrem Ehrenamt - sei es inner- oder außerhalb unserer Landeskirche.

Lea war selbst einmal dabei - jetzt leitet sie im Team die Jungschar Altenhagen-Hagenburg. Martin (Foto) hat eine Leidenschaft für Blaulicht und kann mit Menschen - er leitet das Psychosoziale Notfallteam der Johanniter in Wunstorf. Heike wuchs schon in der Gemeinde auf - heute macht es ihr großen Spaß, Kinder im Krippenspiel zu ermutigen und zu unterstützen. Und Hans-Jürgen kann und mag nicht in seiner Rentenphase auf dem Sofa sitzen - er ist dafür zuständig, dass in der Wildtierstation Sachsenhagen alles Organisatorische und Bauliche seinen Gang geht.

Vier Menschen, vier Ehrenämter - lassen Sie sich verzaubern!

Hier geht es zu den Videos.

Kindern ihren ganz eigenen Glaubenszugang ermöglichen

Lea war als Kind selbst in der Jungschar - heute ist sie Mitarbeiterin und lernt ständig weiter.

Hi! Ich heiße Lea. Ich bin Mitarbeiterin in der Jungschar 10+ in unserer Gemeinde Altenhagen - Hagenburg. Jeden Freitag bieten meine zwei Kolleginnen und ich Kindern im Alter von 10 aufwärts ein buntes Programm. Das kann alles mögliche sein! Wir denken uns Indoor- und Geländespiele aus, veranstalten Themenabende und verschiedene Andachten.

Wie ich dazu kam

Ja, das ist ganz einfach! Ich war schon als Kind dabei und wurde dann später zur Mitarbeiterin.

So sehe ich mein Ehrenamt

Ich finde, es ist sehr wichtig, dass gerade Kinder Spaß am Glauben haben und ihn auf diese Weise kennenlernen. Vielleicht hätten Viele keinen oder weniger Kontakt zum Glauben ohne solche Angebote.

Aber auch mich selbst bringt diese Tätigkeit ziemlich weiter. Durch unsere Themen und Andachten setze ich mich nochmal ganz anders mit meinem eigenen Glauben auseinander. Und ich überdenke vieles, gewinne neue Perspektiven.

Chancen, wenn aus Gemeinden Kooperationsräume werden

Es gibt immer mehr Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Das spüren wir und müssen um unsere Teilnehmenden kämpfen. Wir geben unser Bestes und halten derzeit eine recht stabile Gruppe von ungefähr 13 Kindern und Jugendlichen. Hier kann es helfen, dass wir uns mit anderen Gemeinden zu einem Kooperationsraum zusammengeschlossen haben.

Ehrenamt: Ohne geht es in diesem Feld nicht

Wir würden uns viel vertun, wenn wir gerade Kindern und Jugendlichen diesen freien, spielerischen Kontakt zu Kirche und Glauben nicht ermöglichen würden. Aber das geht nicht ohne Ehrenamtliche!

Musik und Kirchenvorstand

Thorsten gestaltet die Kirche mit - politisch wie musikalisch

Hallo! Ich bin Thorsten (im Bild ganz rechts). In Steinbergen bin ich im Kirchenvorstand tätig und ich leite eine Kirchenband.

Meine Arbeit im Kirchenvorstand

Als Kirchenvorstand, Presbyter oder Ältester, wie man es auch nennen mag, sehe ich mich mit dem Kirchenvorstand und dem Gemeinekirchenrat in der Verantwortung die Gemeinde geistlich und geschäftlich mitzuleiten. Wie ich dazu gekommen bin? Für die Teilnahme am Gemeindekirchenrat und am Kirchenvorstand wurde ich gefragt, ob ich mir das vorstellen könne - konnte ich.

Wir sind eine bunte, von jung bis "älter" gemischte, tolle Gemeinschaft, mit der es Spaß macht, an gesteckten Zielen zu arbeiten oder einfach mal einen schönen Abend zusammen zu verbringen.

Leuchtfeuer

Mit der Band "Leuchtfeuer" möchte ich die Frohe Botschaft von der Versöhnung mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus durch moderne, einlandende Musik verbreiten. Die Sache mit der Kirchenband lag mir persönlich am Herzen. Ich mache gerne mit anderen Musik und mag diese Art der Verkündigung und des Lobens Gottes.

So erlebe ich meine ehrenamtliche Arbeit

Ziel von beiden Bereichen ist für mich, Menschen mit dem rettenden Evangelium zu erreichen. Sie für Jesus und damit für die ewige Gemeinschaft mit unserem Gott zu gewinnen.

Was hat mein Ehrenamt mit meinem Glauben zu tun?

Ich habe in den vielen Jahren meines Christseins erfahren, wo wir Gott im Gebet suchen und mit seinem Handeln rechnen, füllt er Lücken, beruft und befähigt er immer wieder Menschen um diese zu schließen oder tut gänzlich Neues auf. So empfinde ich mein Mitwirken als richtig und wichtig, wenn auch nicht als unentbehrlich.

Wenn man mich fragt, was meine ehrenamtliche Tätigkeit mit meinem Glauben zu tun hat, so kann ich nur sagen: Alles! Ohne das Bewusstsein, dass Jesus lebt, er mich am Kreuz mit dem Vater versöhnt hat und ich so Gottes Kind geworden bin (das bedeutet für ich Glaube) würden weder das Mitwirken im Kirchenvorstand noch die Band oder eine andere christliche Aktivität einen Sinn für mich ergeben.

Als Basis für das Ehrenamt sehe ich das von Martin Luther ausgerufene "Priestertum aller Gläubigen". Ich finde, das ist eine gute Grundlage und Ermutigung für jeden Ehrenamtlichen.

Ehrenamt entwickeln: Priestertum aller Gläubigen gegen Personalnot

Das Zusammenwachsen unserer Gemeinden zu Kooperationsräumen birgt Chancen. Es lassen sich so Kräfte bündeln, die Kreativität erweitern und gemeinsam für die Sache Jesu einstehen. Zusammen können wir neue Projekte erarbeiten und gestalten.

Das Thema Ehrenamt gerät aber auch durch zunehmend schwindende Pastoren- und Pastorinnenstellen in den Fokus. Ich denke, man kann im Grunde von einer Notsituation sprechen. In allen Bereichen sind Ehrenamtliche unerlässlich und verstärkt erforderlich.

Auf der Website der EKD heißt es zum Priestertum aller Gäubigen: "Ihnen (den Pfarrerinnen und Pfarrern) werden die Verkündigung des Evangeliums und die Verwaltung der Sakramente übertragen. In Notsituationen kann aber jeder Christ diese Aufgaben übernehmen".

Auch, wenn bei Luther von "Allen Christen" die Rede ist, könnten wir ja damit anfangen, wie es in einigen anderen Landeskirchen der Fall ist, Prädikantinnen und Prädikanten zu ordinieren und so den Zugang für eine erweiterte Entlastung der Pastorinnen und Pastoren zu eröffnen. Die oben angeführten Sakramente umfassen die Taufe und das Abendmahl. Hier sollte die Erweiterung auch in Richtung Hochzeiten und Beerdigungen in Betracht gezogen werden.

Frisch gepresst in Heuerßen

Gemeinschaftliches, handwerkliches Tun: Auch das ist praktisch gelebter Glaube, findet Heiko aus Heuerßen

Hallo! Heiko hier aus der Gemeinde Heuerßen. Ich bin hier ehrenamtlich tätig als Kirchenvorstand, Baubeauftragter, Handwerker für alle Fälle und - gemeinsam mit meiner Frau - im Herbst hauptverantwortlich für unsere Apfelpresse (Foto).

Wie ich dazu kam

Bei mir könnte man wohl tatsächlich mit einem Augenzwinkern sagen: Ich wurde da "hineingeboren" und habe es "geerbt". Denn schon meine Urgroßmutter, danach mein Großvater und meine Mutter, waren im Kirchenvorstand.

Wie ich Ehrenamt sehe

Meine ehrenamtliche Arbeit ermöglicht es mir, für meine Gemeinde und für andere Menschen tätig zu sein. Und: Nur mit dem Ehrenamt kann man ja Dinge außerhalb der Reihe stemmen! Darum auch mein Motto im Ehrenamt: "Macht's passig. Und: Geht nicht, gibt's nicht!".

Das ist mir allerdings auch wichtig - Ehrenamt ist wichtig. Aber man darf Ehreamtliche nicht ausnutzen. Sonst verliert man sie unter Umständen ...

Ehrenamt und Glaube

Warum kirchliche Ehrenämter? So kann ich meinen Glauben leben. Denn so verstehe ich ihn auch: Nächstenliebe ist etwas Praktisches. Etwas, das man für andere tut. Ein praktischer Ausdruck des christlichen Glaubens, sozusagen. Darüber hinaus zeigt sich für mich das gemeinsame Glauben in Begegnungen, im Feiern, in guten Gesprächen.

Im Kooperationsraum

Das wäre zukünftig toll: Gemeinsam Projekte und Herausforderungen bewältigen. Und ein Kooperationsraum ist eine Chance auf mehr Weitsicht!