Verabschiedung und Entpflichtung von Landesbischof Karl-Hinrich Manzke am 24. Februar 2024

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Nach 14 Jahren im Amt ist Landesbischof Karl-Hinrich Manzke am Sonnabend in Bückeburg mit einem festlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister aus Hannover, entpflichtete ihn offiziell von seinen Aufgaben.

In seiner Abschiedspredigt dankte Manzke den Menschen im Schaumburger Land für die jahrelange gute Zusammenarbeit. Zugleich hob er die Kraft des christlichen Glaubens hervor: „Wer glauben kann, ist in Verbindung mit einer Kraftquelle, die größer ist, als es die eigenen Kräfte und Begabungen hergeben.“

Der Glaube könne die Menschen von dem Zwang befreien, perfekt sein zu wollen und alles dem Erfolg zu opfern, sagte der Bischof: „Die Versessenheit auf Erfolg macht eine Gesellschaft gnadenlos.“ Die Schönheit des Lebens dagegen liege darin, die eigene Endlichkeit anzunehmen. Zu dem Gottesdienst waren mehrere Hundert geladene Gäste aus Politik, Gesellschaft und Religion in die Bückeburger Stadtkirche gekommen.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte in seinem Grußwort, Manzke sei bei den Begegnungen zwischen Staat und Kirche in Niedersachsen ein wichtiger Gesprächspartner gewesen. Er habe dazu beigetragen, dass Kirche und Politik im Land einen freundlichen und entspannten Umgang miteinander pflegten: „In Schaumburg-Lippe wird man noch lange sehr gern an diesen Bischof denken.“

Manzke sei "für kleine wie für große Fragen in der Region immer ansprechbar gewesen", sagte Landesbischof Meister in seiner Entpflichtungsansprache. Ob bei Wirtschaftsunternehmen, im Agaplesion Evangelischen Klinikum Schaumburg oder den politisch Handelnden hätte seine Stimme Gehör gefunden. Meister würdigte auch die Verdienste, die Manzke sich für die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) als Beauftragter für die Beziehungen zur katholischen Kirche erworben habe.

Für die katholische Deutsche Bischofskonferenz sagte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, Manzke habe durch seine „zugewandte, bedachte und ehrliche Art“ dazu beitragen, die Ökumene im besten Sinne Alltag werden zu lassen.

Der promovierte Theologe Manzke war neben seinen Aufgaben in Niedersachsen auch auf Bundesebene tätig: als Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Seelsorge an der Bundespolizei. Manze sei hier "mit verantwortlich für die Gewähr pastoraler Begleitung". In seinem überzeugten Engagement habe sich die Glaubwürdigkeit kirchlichen Handelns bewiesen, sagte Landesbischof Meister.

Für die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen sagte der Ratsvorsitzende Bischof Thomas Adomeit (Oldenburg), dass Karl-Hinrich Manzke die Konföderation mit seinem Wissen und seinem Engagement sehr bereichert und geprägt habe. Im Rat der Konföderation habe er mit seiner Expertise und seinem Netzwerk dazu beigetragen, die fünf evangelischen Kirchen näher zusammenzubringen und in gesellschaftlichen Fragen sprachfähig zu machen. "Mit seiner zugewandten und immer wertschätzenden Art hat Karl-Hinrich Manze bei Begegnungen in aller sachlichen Tiefe eine zwischenmenschliche Leichtigkeit spürbar werden lassen", sagte Adomeit.

Zum Nachfolger Manzkes im Bischofsamt wurde der bayerische Pfarrer Oliver Schuegraf (54) gewählt, der bisher als Oberkirchenrat für das Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes in Hannover tätig ist. Schuegraf wird am 25. Mai um 14 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Stadtkirche in sein neues Amt eingeführt.

Manzke wuchs als Sohn eines leitenden Theologen in Celle auf und studierte Theologie und Philosophie in Tübingen, London und München. Nach seinem Examen promovierte er in München bei Professor Wolfhart Pannenberg über das Thema „Ewigkeit und Zeitlichkeit. Aspekte für eine theologische Deutung der Zeit“.

2009 wurde Manzke als Nachfolger von Jürgen Johannesdotter zum Landesbischof in Bückeburg gewählt. Zuvor war er elf Jahre Superintendent in Aurich, sieben Jahre Pastor in Soltau und drei Jahre Studiendirektor im Predigerseminar Imbshausen der hannoverschen Landeskirche bei Northeim. Der Landesbischof ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Für den Ruhestand will er nach Hamburg ziehen.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen/Pressestelle der Könföderation

Impressionen von der Verabschiedung von Landesbischof Dr. Manzke finden Sie in der Bildergalerie.